Karbonisierung gegen den Klimawandel
Neuste Technologien müssen ran! Denn nur so können wir die Klimaziele des Pariser Übereinkommens erreichen.
Konkret bedeutet das: Emissionen reduzieren, gleichzeitig CO2 dauerhaft speichern,
Technologien gegen den Klimawandel fördern.
Denn was wir brauchen sind sogenannte Kohlenstoff-Senken.
Sie sind jetzt entscheidend im Wettlauf um unser Klima.
Wir setzen dabei auf die Nutzung und Speicherung von Kohlenstoffdioxid (CO2)
mit Karbonisierung und Biokohlenstoff.
Karbonisierung: Am Anfang war das Feuer
Karbonisierung ist nichts Neues. Denn karbonisiert haben schon Menschen aus alten Kulturen der Amazonasregion.
Was ist hydrothermale Karbonisierung (HTC)?
Wenn Biomasse (organische Substanzen) unter Ausschluss von Sauerstoff auf hohe Temperaturen erhitzt wird, entsteht Biokohlenstoff.
Bei diesem Umwandlungsprozess werden die organischen Verbindungen der Biomasse thermo-chemisch gespalten. Dieses Verfahren heißt Pyrolyse oder pyrolytische Zersetzung.
Mehr über den Karbonisierungs-Prozess lesen Sie in unserem Blog.
In der Karbonisierungsanlage in Eberswalde verwerten wir dazu Reste aus der Land- und Forstwirtschaft. Durch diesen Zersetzungsprozess des Restholzes entstehen in der Anlage:
- Biokohlenstoff
- Pyrolyse-Öl
- Erneuerbare Energie
- CO2-Senke
- Nachhaltige Gewinne
Negative-Emissions-Technologien: NET(TE) CO2-Schlucker
NET – das bedeutet: Negative Emission Technology.
Darunter versteht man Technologien, die der Atmosphäre dauerhaft das Treibhausgas CO2 entziehen. Diese CO2-Senken können entscheidend im Kampf gegen den Klimawandel sein.
Denn die sauerstoffarme Verkohlung von organischen Substanzen (Holz- und Pflanzenresten) kann verhindern, dass der in den Pflanzen gespeicherte Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre zurückkehrt.
Jede Tonne Biokohlenstoff
speichert dauerhaft bis zu 3,3 Tonnen CO2
und trägt damit effizient zum Klimaschutz bei.
Kohle fürs Klima
Es geht also um „Kohle“. Besser gesagt um …
… Biokohlenstoffe.
Wir sagen gern liebevoll „Klima-Kohle“, denn diese Kohle ist der klimafreundliche Stoff der Zukunft!
In ihm ist der Kohlenstoff vom CO2 gespeichert, der sonst in Form des Treibhausgas CO2 den Klimawandel befeuert.
Kohle kann man verbrennen – muss man aber nicht!
Von der Landwirtschaft bis zur Industrie ist Biokohlenstoff einzigartig und wertvoll für viele Bereiche. Je nach Einsatzgebiet variiert auch der Name:
Man spricht von Pflanzenkohle, Biokohle oder Biochar. Aus Biokohlenstoff können verschiedene Produkte entstehen.
Zum Beispiel 100% regenwaldfreie Grillkohle, die Wundererde Terra Preta oder CO2-senkende Kunst-/Baustoffe.
Einige Beispiele für die Anwendung, finden Sie hier:
Aktivkohle
Aktivkohle ist in der Medizin als Carbo medicinalis bekannt. Durch mikroskopisch kleine Poren können Gase und Wasser gefiltert und gereinigt werden. Sie entfernt zum Beispiel Giftstoffe aus dem Magen-Darm-Trakt und macht sogar aus Cola (quasi) Wasser, indem sie die Farb- und Aromastoffe bindet.
Biokohlenstoff
Biokohlenstoff kann so viel: Er absorbiert Schadstoffe, findet Anwendung in Kosmetika und Pharmazeutika. Als Kohlenstoffquelle kann er in der Industrie nützen bei der Metallgewinnung, in der Produktion von Reifen, Gummi und Kunststoffen. Auch in Batterien als Energiespeicher hat er sich bewiesen.
Terra Preta
Bewohner Südamerikas nutzten Terra Preta – die schwarze Wundererde –schon vor Jahrhunderten. Die humus- und nährstoffreiche Erde sorgt für hohe Fruchtbarkeit, bindet Nährstoffe und Mikroorganismen. Traditionell entsteht sie durch den langjährigen Eintrag von verschiedenen organischen Stoffen.
Holzkohle
Kohle kann man zum Heizen und Grillen verbrennen. Das ist nicht die klimafreundlichste Anwendung. Aber wenn Holzkohle innovativ aus Resten der Forstwirtschaft verwertet wird, tut sie Gutes: Diese Bio-Holzkohle bewahrt wertvolle Wälder, wie Regenwälder, davor als Grillkohle verheizt zu werden.
Elastomer
Ohne Dicht- und Klebeeigenschaften zu beeinträchtigen konnte ein Kegel aus Biokohlenstoff und Elastomeren geschaffen werden. Elastomere sind formfeste, elastische Kunststoffe. Sie können als Material für Reifen, Gummibänder, Dichtungsringe uvm. verwendet werden.
Biokoks
Für die Industrie ist Biokoks eine klimafreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen. Dafür werden Althölzer wie Eisenbahnschwellen, Telefonmasten etc. samt ihrer chemischen Bestandteile karbonisiert, die sonst problematisch und teuer entsorgt werden müssten.
Kunststoff
Biokohlenstoff und Biopolymer PLA lassen sich verbinden und zu kompostierbaren Produkten verarbeiten. Pflanztöpfe aus Biokohlenstoff können direkt mit eingepflanzt werden, denn sie zersetzen sich innerhalb kurzer Zeit. Der biogene Binder liefert den Pflanzen dabei zusätzlich Stickstoff.
Carbonschaum
Auch ultraleichter Schaum kann aus Buchenholz-Kohlenstoff hergestellt werden, der als Grundlage für Dämmstoffe, Filter, Leichtbaukerne und Verpackungsmaterialien dienen kann.
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