Arne Knöchel – unterwegs für ein besseres Klima
Meet the Team! Arne Knöchel brennt fürs Klima. Was Wälder und Kohle gleichermaßen damit zu tun haben, verrät er uns im Interview.
Arne, was hast du gemacht, bevor du dich mit ClimateCarbon gegen den Klimawandel eingesetzt hast?
Seit 15 Jahren arbeite ich daran, Kohlendioxid (CO2)-Emissionen zu verringern, oder CO2 auf natürliche Weise wieder aus der Luft zu holen. Dafür habe ich sozialunternehmerische Projekte mitentwickelt und mich ehrenamtlich engagiert. Damals dachte ich noch, diese beiden Optionen würden reichen, damit wir den Klimawandel in den Griff bekommen …
Wie hat dich dein Weg zu ClimateCarbon geführt und was waren deine Eindrücke in den ersten Arbeitswochen?
Harry Assenmacher (und Max Garzarolli) machten mir klar, dass wir noch eine dritte Option brauchen: CO2 industriell und damit schnell wieder aus der Luft holen. Damit entzündete Harry mein Feuer. Es gab keine andere Möglichkeit mehr für mich, als an diesem Thema zu arbeiten. Da ich in Lübeck wohne, schwirre ich seitdem als Satellit im ForestFinance-Kosmos. Aber dank der professionellen und herzlichen Einarbeitung war ich schnell an Bord. Allein gefühlt habe ich mich nie, trotz der räumlichen Entfernung. Man merkt hier schnell, dass das gesamte Team diese „neue“ digitale Arbeit über Länder- und Kontinentgrenzen seit Jahrzehnten gewohnt ist. Das machte mir den Start sehr einfach.
Was sind heute deine Aufgaben bei ClimateCarbon?
Ich bin bei ClimateCarbon oft die Schnittstelle zwischen der ForestFinance Gruppe und den Partnern. Anfangs habe ich beim Vertrieb für die Karbonisierungsanlage in Eberswalde lernen und mithelfen dürfen. Ich danke dem ganzen Team, dass sie mir mit viel Zeit und Ruhe das Handwerkszeug beigebracht haben! Jetzt ist mein Aufgabenbereich mehr in Richtung der Entwicklung neuer Standorte gedriftet, wobei ich auch Ideen mit einbringen kann, wo die Reise von ClimateCarbon in Zukunft hingehen könnte.
Was ist für dich das Besondere an unserem Team?
Die ganze ForestFinance-Gruppe ist wie eine moderne Familie. Manche Mitglieder sind in der Welt verstreut, manche sind an einem Ort, aber alle halten zusammen. Denn es schweißt uns zusammen, dass wir gemeinsam etwas dafür tun, dass dieser Krise der Menschheit mit dem Namen Klimawandel etwas entgegengesetzt wird. Und gleichzeitig versuchen wir, das Ganze wirtschaftlich interessant zu machen. Dieser Dreiklang aus Ökologie, Umwelt und Ökonomie macht die Arbeit relevant und spannend und immer wieder neu. Auch weil es konträr zu unserem bestehenden wirtschaftlichen System ist. ForestFinance und ClimateCarbon sind Leuchttürme für den wirtschaftlich sinnvollen Erhalt unserer Lebensgrundlage. Deshalb bin ich stolz, Teil davon zu sein.
Was begeistert dich am Thema Karbonisierung?
Karbonisierung ist das fehlende Puzzleteil in einer Kette, die mir schon lange im Kopf rumschwirrt. Wie wäre es, wenn wir Wälder machen, die sich von alleine immer weiter ausdehnen und zwar exponentiell? Mit dem Bindeglied der Karbonisierung können wir das jetzt endlich. Das geht so: Wir machen bleibende Wälder. Dabei fällt Biomasse an, die wir karbonisieren. Damit binden wir das C vom CO2 und packen es dahin, wo es herkommt: in den Boden. Auf diesen Böden machen wir neue bleibende Waldflächen. Dabei fällt Biomasse an …
Sicherlich ist das Ganze VIEL komplexer, mathematische Variablen, wie Opportunitätskosten nicht berücksichtigt und andere einfach missachtet. Aber wenn man der Sache auf den Grund geht, könnten wir alle ehemaligen Regenwaldflächen so wieder bewalden und das Ganze wirtschaftlich selbsttragend. Denn Karbonisierung ist viel mehr als richtig Kohle machen. Es ist Energie, Wärme, Erdölersatz und CO2 aus der Luft holen. Aber es muss verknüpft werden mit nachhaltigen Ressourcen. Zum Glück machen wir das mit erfahrenen Partnern!
Welche Herausforderungen – und welche Chancen – siehst du in den nächsten Jahren für ClimateCarbon?
Wenn wir mit ClimateCarbon zeigen, dass die Verknüpfung von Wald-Kohle-Wald wirtschaftlich attraktiv ist, werden wir weltweit tropische Länder vor der Verwüstung bewahren. Die Herausforderung wird die Skalierung sein. Aber das sinnvoll aufzubauen, werden wir jetzt in einem Förderprogramm von ClimateKic und der Europäischen Union entwickeln.
Was wären deiner Meinung auf politischer Ebene jetzt die wichtigsten Schritte in Sachen Klimaschutz?
Ich glaube es gibt nur einen Schritt momentan, der wichtig ist. Die Politik muss begreifen, dass die Klimakrise keine Krise des Klimas ist. Auch nicht des Lebens oder der Erde. In ein paar tausend Jahren ist es dem Klima ziemlich egal gewesen, dass der Topf überkochte, der Erde und dem Leben an sich sowieso. Aber uns gibt es dann nicht mehr. Es ist eine Krise der Menschheit, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sogar DIE Krise der Menschheit. Und wir haben nur noch ein paar Jahre, um die Stellschrauben in die richtige Richtung zu bewegen. Wenn die Menschen in der Politik das verstehen, werden sie die wichtigsten Schritte gehen. Ganz ohne meine Wünsche und Forderungen.
Was sind deine persönlichen Ziele bei ClimateCarbon?
Wenn irgendwo eine Person auf dieser Erde auf die Idee kommt, nachhaltige Biomasse zu nutzen, um CO2 aus der Luft zu ziehen, will ich dazu beitragen, dass er dabei ClimateCarbon im Kopf hat.
Gibt es etwas, dass dich privat besonders umtreibt?
Meine Kinder und ihre Zukunft. Und die Frage, wie ich den linken Finnenplug von meinem Surfbrett vorm Sommer wieder repariere.
Was sind deine Wünsche für 2022?
Die Entdeckung von außerirdischem Leben und einhergehend das Zusammenrücken der Menschheit.
Super, mach weiter so! Ich selbst habe mich auf Elektromobilität mit Ökostrom umgestellt. Wind haben wir ja hier genug.
Gruß
Papa